Die Bildung und Erziehung der Jüngsten gemeinsam gestalten
Mit Familien zusammenarbeiten – Erziehungspartnerschaft fördern
Studien zeigen, dass der Familie als wichtigem Bildungsort für Kinder eine stärkere Gewichtung und eine nachhaltigere Wirkung zukommen als der Kindertageseinrichtung. Deshalb nimmt die verantwortungsbewusste Zusammenarbeit mit Familien zu recht in der frühkindlichen Bildung, Betreuung und Erziehung eine bedeutsame Rolle ein und gilt als ein wichtiges Qualitätsmerkmal. Sie ist bundes- und landesgesetzlich verankert und in den Bildungsplänen der Länder konkretisiert. Denn ein offener Austausch auf Augenhöhe zwischen Eltern und pädagogischen Fachkräften vor dem Hintergrund der geteilten Verantwortung ist die Basis für eine gelebte Erziehungspartnerschaft – ganz zum Wohl der Jüngsten.
Eltern sind und bleiben die Expertinnen und Experten der Entwicklung ihrer Kinder. Vielerorts gestalten sie den pädagogischen Alltag in Kitas und Kindertagespflege aktiv mit und bereichern deren Angebot. Eltern haben aber auch viele Fragen rund um ihre Bildungs- und Erziehungsaufgaben. Erzieherinnen und Erzieher können Eltern als professionelle Partner mit Rat und Tat zur Seite stehen und Orientierungshilfen anbieten. Denn sie verfügen sowohl über Fachwissen als auch über langjährige Erfahrung.
In Kindertageseinrichtungen können Familien mit passgenauen Angeboten niedrigschwellig erreicht werden. Studien deuten auch darauf hin, dass Programme, die sich an Kinder und Eltern richten, Erfolge erreichen können. Der Bund unterstützt mit dem Bundesprogramm „Sprach-Kitas“ gelebte Erziehungspartnerschaften: Die zusätzlichen Fachkräfte der Sprach-Kitas beraten, begleiten und qualifizieren das Team sowohl zum Thema alltagsintegrierte sprachliche Bildung als auch zur Zusammenarbeit mit Familien.
In Kitas wird die Zusammenarbeit mit Eltern vielfältig und interessant gestaltet. In vielen Kitas werden die Eltern aktiv eingebunden: Sie sind zum Beispiel an der Organisation von Festen beteiligt oder nehmen an Ausflügen der Kita teil. Um möglichst alle Eltern mit Angeboten zur Zusammenarbeit zu erreichen, ist es wichtig, diese bedarfsgerecht und niedrigschwellig zu gestalten.
Gelebte Erziehungspartnerschaft bringen auch Herausforderungen mit sich. Zusammenarbeit braucht viel Geduld und eine offene positive Haltung – sowohl von Seiten der Betreuungskräfte als auch von Seiten der Eltern. Die pädagogischen Fachkräfte sollten jedoch den ersten Schritt tun. Wichtig ist es daher, stets den Austausch zu suchen, sich bestmöglich in die Partner hineinzuversetzen und auch das eigene Handeln kritisch zu reflektieren. Denn eine partnerschaftliche Zusammenarbeit erfordert viel Akzeptanz, wertschätzendes Interesse und Initiative. Der Einsatz lohnt sich aber in jedem Fall!